Selbstbewusstsein im Job ist kein Selbstläufer
Selbstbewusstsein im Job zeigt sich nicht durch Lautstärke, sondern durch kluge Sichtbarkeit. Dieser Artikel zeigt dir, warum Fleiß allein nicht reicht und wie du mit 5 Strategien sichtbarer, mutiger und wirksamer wirst.
Warum fleißig sein allein nicht reicht im Job und was Frauen tun können, um sichtbar(er) zu werden
Womöglich ist es dir selbst schon aufgefallen: Du gibst im Job alles.
Deine Arbeit ist durchdacht, präzise, lösungsorientiert.
Deine Kolleg*innen verlassen sich auf dich.
Du lieferst.
IMMER.
Du arbeitest hart, aber niemand sieht’s?
Und trotzdem bekommst du nicht die spannenden Projekte.
Deine Ideen werden überhört.
Andere kassieren den Applaus.
Und dein Chef sieht eher die lauten Teammitglieder.
Nicht die Guten.
Wenn du dich dabei ertappst, still zu hoffen, dass gute Leistung irgendwann von selbst belohnt wird, dann lies unbedingt weiter.
Denn heute zählt nicht nur, was du kannst, sondern auch, wie du es sichtbar machst.
Warum „fleißig sein“ heute nicht mehr reicht
Gerade wir Frauen sind mit der Haltung erzogen worden und aufgewachsen: „Wenn du dich anstrengst, wirst du belohnt.“
Das war vielleicht in der Schule so.
Im Berufsleben funktioniert es leider anders.
Und das hat uns niemand gesagt.
Was oft passiert
- Frauen arbeiten im Hintergrund: zuverlässig, gründlich, leise.
- Männer präsentieren halbgare Ideen: tun es aber laut, souverän, sichtbar.
- Das Ergebnis: Die einen werden gehört, die anderen übersehen.
Und das ist echt kein Einzelfall.
Studien zeigen: Frauen unterschätzen sich oft, während Männer sich überschätzen. Und das führt zu Karriere-Vorteilen.
Drei typische Denkfehler, die dich klein halten
1. „Ich will nicht aufdringlich wirken.“
Sichtbar sein heißt nicht, laut oder egoistisch zu sein.
Es heißt: zeigen, was du kannst.
Und damit inspirierst du andere, statt zu nerven.
2. „Ich muss erst perfekt sein.“
Viele Frauen sprechen erst, wenn sie 100 % sicher sind.
Doch Perfektion bremst.
Wer mit 80 % rausgeht, ist oft schon drei Schritte weiter.
3. „Ich will durch Leistung überzeugen, nicht durch Eigenwerbung.“
Leistung ist wichtig.
Aber ohne Kommunikation bleibt sie definitiv unsichtbar.
Wer nicht zeigt, was er leistet, wird nicht als Expertin wahrgenommen.
Drei mutige Frauen, drei neue Wege und mein eigenes Beispiel
Beispiel 1: Sara aus dem Controlling „Ich rede jetzt über meine Erfolge.“
Sara, 38, liebt Zahlen.
Aber bei Besprechungen saß sie oft stumm am Tisch dabei.
Dann fing sie an, in jedem Wochenmeeting eine Kennzahl und ihren Impact auf das Unternehmen zu erklären.
Ruhig, klar, mit Stolz.
Ergebnis: Sie wurde als analytische Denkerin sichtbar. Heute moderiert sie die Quartalszahlen vor der Geschäftsführung.
Beispiel 2: Julia aus dem Vertrieb „Ich nutze LinkedIn statt Kaffeeküche.“
Als introvertierte Netzwerkerin war Julia unauffällig im Büro.
Dann startete sie zunächst mit kurzen Posts über ihre Projekte.
Ehrlich, nicht übertrieben.
Ergebnis: Ihr Fachwissen wurde sichtbar. Sie bekam eine Anfrage für eine interne Mentorenrolle mit Aufstiegsperspektive.
Beispiel 3: Anne aus der IT „Ich halte jetzt selbst Workshops.“
Anne arbeitete jahrelang als stille Problemlöserin.
Dann bot sie intern freiwillig einen Workshop zum Thema „IT für Nicht-Techies“ an.
Ergebnis: Kollegen sahen ihre Stärke. Heute wird sie regelmäßig als Moderatorin eingeladen auch extern. Ihr Selbstwertgefühl stieg mit jeder Bühne.
Mein eigenes Beispiel
Ich selbst arbeitete jahrelang im Hintergrund.
Gerne.
Wollte, dass alles funktioniert und reibungslos klappt.
Habe die „Kohlen aus dem Feuer geholt“, bevor sie angefangen haben zu brennen.
Und dann bin ich eines Tages bei einem Workshop mit 120 Führungskräften innerlich fast geplatzt.
Damals konnte ich nicht anders:
Ich bin aufgestanden, habe mir das Mikrofon geschnappt und den „gestandenen Männern“ einen Spiegel vorgehalten.
Danach stand ich vermutlich mit „hochrotem Kopf“ da, aber der tosende Applaus gab mir recht.
Und seitdem habe ich „einen Stein im Brett“ bei allen, die dabei waren.
Seitdem werde ich nach meiner Einschätzung gefragt.
Es lohnt sich also, auch mal aus der Komfortzone raus zu gehen und selbstbewusst seine Meinung zu sagen.
Sichtbarkeit, was wirklich zählt
Sichtbar zu sein, heißt nicht, sich zu verbiegen.
Es heißt: Deine Stärken so zu zeigen, wie es zu dir passt.
Fünf Strategien, wie du das authentisch schaffst
1. Fang an ein „Ich hab das gerockt“-Tagebuch zu führen
Notiere dir jeden Freitag drei Dinge, auf die du stolz bist.
Auch kleine.
So stärkst du deine innere Stimme und hast Futter für Gespräche.
2. Sei aktiv in Besprechungen
Stell Fragen.
Gib Ergänzungen zu den Themen hinzu.
Wiederhole gute Punkte anderer und bau deine Perspektive ein.
Du musst nichts Neues erfinden, nur sichtbar denken.
3. Positioniere dich online
Ein LinkedIn-Profil mit Persönlichkeit, Fokus und echten Einblicken wirkt.
Zeig, woran du arbeitest, was du lernst, was dich bewegt.
Kein Selbstdarsteller-Content, sondern echter Mehrwert.
4. Vernetze dich klug
Such dir gezielt 3–5 Menschen, mit denen du dich regelmäßig austauschst.
Intern oder extern.
Das muss kein Smalltalk sein.
Teile deine Fragen, Erkenntnisse und Erfolge.
5. Übe deine Story
Wenn dich jemand fragt: „Was machst du eigentlich genau?“, hast du dann sofort eine klare Antwort?
Oder bleibst du schwammig?
Schreib dir 2–3 Sätze auf, die deine Arbeit beschreiben.
Knackig, mit Begeisterung, aber bodenständig.
So wirst du greifbar.
Wichtiger Skill für die Zukunft
Emotionale Intelligenz zählt zu den unersetzlichen Fähigkeiten für die Zukunft.
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Fazit: Selbstbewusstsein im Job und Mut zahlt sich aus, besonders für Frauen
Selbstbewusstsein ist kein Charaktermerkmal.
Es ist ein Muskel, der immer wieder trainiert werden darf.
Und Sichtbarkeit ist kein Zufall.
Es ist eine Strategie.
Heute braucht es nicht mehr leise Leistung.
Sondern kluge Kommunikation.
Frauen, die sagen: „Ich kann das und ich steh dazu.“
Du musst dich nicht verbiegen.
Nur zeigen, wer du bist und zu dir und deinen Talenten und Kompetenzen stehen.
Jetzt du . . .
Welcher der fünf Schritte spricht dich am meisten an?
Probier diesen einen diese Woche aus und erzähl mir, was passiert ist.
FAQ – Selbstbewusstsein im Job und Sichtbarkeit
Was bedeutet Sichtbarkeit im Beruf wirklich?
Sichtbarkeit bedeutet, dass andere erkennen, was du kannst, wofür du stehst und welchen Beitrag du leistest. Ohne dich zu verbiegen.
Wie kann ich sichtbar werden, ohne aufdringlich zu sein?
Nutze gezielte Beiträge in Besprechungen, auf LinkedIn oder in internen Netzwerken, um mit Fachwissen zu punkten. Ehrlich, empathisch, nicht laut.
Warum haben Frauen oft mehr Hemmungen, sich zu zeigen?
Viele Frauen fürchten, als egoistisch zu gelten, oder glauben, erst perfekt sein zu müssen. Das ist ein gesellschaftliches Muster, das du loslassen darfst.
Was bringt mir mehr Sichtbarkeit konkret?
Mehr Anerkennung, mehr Chancen auf interessante Projekte, Einfluss und oft bessere Gehaltsverhandlungen oder Aufstiegsmöglichkeiten.
Muss ich mich komplett ändern, um selbstbewusst zu wirken?
Nein. Selbstbewusstsein entsteht durch kleine Schritte, Wiederholung und innere Bestärkung. Nicht durch Show oder Selbstdarstellung. Und schon gar nicht durch Zicken-Status.
Wie starte ich mit mehr Sichtbarkeit, wenn ich schüchtern bin?
Starte klein: Teile regelmäßig Erkenntnisse mit Kolleg*innen oder online. Du musst nicht sofort auf die Bühne, aber aus deinem Schatten.
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