Das Problem – Warum unser Kopf nie Pause macht und Abschalten nach der Arbeit so schwer fällt
Wahrscheinlich ist dir das auch schon passiert:
Der Arbeitstag ist vorbei, du hast dich eigentlich auf einen entspannten Abend gefreut, aber dein Kopf rattert weiter.
An Abschalten nach der Arbeit ist nicht zu denken und du drehst dich gedanklich im Kreis.
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Gedanken an die letzten Besprechungen, an Dinge, die du morgen noch erledigen musst, oder vielleicht sogar das Gefühl, noch nicht genug geschafft zu haben.
Egal, ob du auf der Couch sitzt oder im Bett liegst – dein Gehirn scheint einfach nicht den Feierabendmodus zu kommen.
Gerade für introvertierte Frauen kann das besonders herausfordernd werden.
Denn während extrovertierte Menschen oft beim Reden oder durch Ablenkung runterkommen, neigen Introvertierte dazu, viel nachzudenken – manchmal zu viel.
Dazu kommt:
In der heutigen Arbeitswelt gibt es kaum klare Grenzen zwischen Job und Privatleben.
Dank Smartphones und Homeoffice sind wir oft ständig erreichbar, was es noch schwerer macht, wirklich abzuschalten.
Aber keine Sorge:
Abschalten ist lernbar.
In diesem Artikel erkläre ich dir, warum dein Kopf nach der Arbeit nicht zur Ruhe kommt, welche typischen Fallen du vermeiden kannst und welche praktischen Techniken dir helfen, endlich wirklich Feierabend zu machen.
Was passiert im Gehirn, wenn wir nicht abschalten können?
Wenn du nach der Arbeit nicht abschalten kannst, liegt das nicht an deiner mangelnden Disziplin oder daran, dass du „einfach zu viel nachdenkst“.
Dahinter steckt ein ziemlich cleveres, aber manchmal nerviges System deines Gehirns:
Dein Gehirn liebt offene To-dos
Unser Gehirn ist von Natur aus darauf programmiert, unerledigte Aufgaben im Kopf zu behalten.
Das nennt sich der Zeigarnik-Effekt: Dinge, die nicht abgeschlossen sind, bleiben länger im Bewusstsein.
Deshalb denkst du nach Feierabend noch an die eine E-Mail, die du nicht geschrieben hast, oder an das unangenehme Gespräch mit der Kollegin.
Beispiel:
Sarah, 34, arbeitet als Teamleiterin in einem Unternehmen.
Nach einem vollen Tag mit Meetings und Deadlines will sie eigentlich entspannen.
Doch kaum sitzt sie auf dem Sofa, ploppen Gedanken hoch: „Habe ich meinem Kollegen eigentlich alle Infos gegeben?
Mist, ich muss morgen noch diese Präsentation fertig machen.
Und was, wenn mein Chef mit meinem Vorschlag nicht zufrieden ist?“ – Zack, an Schlaf ist erstmal nicht zu denken.
Dauerstress hält dich in Alarmbereitschaft
Wenn dein Arbeitstag stressig war, ist dein Nervensystem noch im „Kampf-oder-Flucht“-Modus.
Dein Körper schüttet Stresshormone wie Cortisol und Adrenalin aus, um dich leistungsfähig zu halten.
Das ist super für akute Herausforderungen im Job – aber blöd, wenn du abends eigentlich entspannen willst.
Dein Gehirn sucht nach Mustern & Lösungen
Introvertierte Menschen neigen dazu, sehr analytisch zu denken.
Dein Gehirn versucht womöglich, deinen Tag „nachzubereiten“:
- „Wie hätte ich das Thema in der Besprechung besser lösen können?“
- „Was könnte morgen auf mich zukommen?“
- „Habe ich etwas falsch gesagt?“
Das ist an sich eine echt wertvolle Eigenschaft – aber sie sorgt auch dafür, dass du gedanklich in einer Endlosschleife – wie manchmal bei einer Hotline – festhängst.
Ständige Erreichbarkeit verstärkt das Problem
Smartphones und E-Mails sorgen dafür, dass dein Gehirn keine klare Grenze zwischen „Arbeit“ und „Feierabend“ setzen kann.
Jedes Mal, wenn du „nur mal kurz“ deine Nachrichten checkst, signalisiert das deinem Gehirn: „Wir sind noch im Arbeitsmodus.“
Kurz gesagt: Dein Gehirn meint es eigentlich gut mit dir – aber genau das sorgt dafür, dass du nicht abschalten kannst.
Doch keine Sorge, es gibt Strategien, um deinen Kopf sanft in den Feierabend zu schicken.
Wir schauen uns jetzt die häufigsten Ursachen an und wie du sie gezielt angehen kannst.
Typische Gründe fürs „Nicht-Abschalten-Können“
Warum fällt es dir so schwer, wirklich Feierabend zu machen?
Hier die häufigsten Gründe – und warum sie gerade für introvertierte Frauen oft besonders relevant sind.
Perfektionismus und hohe Erwartungen an sich selbst
Introvertierte Menschen neigen dazu, gründlich und reflektiert zu sein – eine super Eigenschaft im Job.
Aber, wenn du immer das Gefühl hast, alles perfekt machen zu müssen, bleibt dein Gehirn auch nach Feierabend in der Problem-Such-Schleife hängen.
Beispiel:
Anna, 29, arbeitet als Marketing-Managerin. Sie hat eine Präsentation für ihren Chef gehalten.
Obwohl alles gut lief, denkt sie abends noch darüber nach: „Hätte ich das Diagramm noch genauer erklären sollen?
Habe ich mich an einer Stelle verhaspelt?“ – Ihr Kopf kann nicht loslassen, weil sie immer 110 % geben will.
Die To-do-Liste im Kopf
Wenn du das Gefühl hast, dass deine Arbeit nie „fertig“ ist, dann wird dein Gehirn das auch nach Feierabend nicht vergessen.
Unerledigte Aufgaben fühlen sich wie lose Fäden an, die dein Kopf immer wieder aufgreift.
Warum das bei Introvertierten verstärkt ist
Da du viel nachdenkst, hast du wahrscheinlich oft ein detailliertes Bild im Kopf, was du alles noch erledigen musst.
Während andere nach dem Motto „Das mach ich morgen“ leben, hast du eine klare Vorstellung, was noch zu tun ist – und dein Gehirn erinnert dich ununterbrochen daran.
Das „Ich-muss-immer-produktiv-sein“-Gefühl
In unserer Gesellschaft wird Produktivität oft mit Selbstwert gleichgesetzt.
Gerade Frauen in verantwortungsvollen Jobs haben oft das Gefühl, nicht „genug“ getan zu haben – selbst wenn sie eigentlich alles geschafft haben.
Beispiel:
Lisa, 35, ist IT-Projektleiterin. Sie hat mehrere Meetings geleitet und wichtige Entscheidungen getroffen.
Trotzdem fühlt sie sich am Abend rastlos: „Ich hätte noch eine Stunde länger arbeiten können. Vielleicht hätte ich dann eine noch bessere Lösung gefunden…“ – Dabei hat sie längst genug geleistet, aber ihr Kopf gibt keine Ruhe.
Smartphone und ständige Erreichbarkeit
Dank WhatsApp, E-Mails und Slack ist es schwer, wirklich Feierabend zu machen.
Jedes Mal, wenn du „nur kurz“ auf dein Handy schaust, sieht dein Gehirn: „Oh, da ist eine neue Nachricht von der Arbeit. Vielleicht sollte ich das noch beantworten…“ – Und schon bist du wieder mental im Job.
Tipp:
Mach einfach mal den Test: Leg dein Handy nach Feierabend für eine Stunde in einen anderen Raum.
Wie oft verspürst du den Drang, es doch noch zu checken?
Wenn deine Antwort „oft“ ist, könnte das ein Hinweis darauf sein, dass dein Kopf noch zu sehr im Arbeitsmodus steckt.
Im nächsten Abschnitt schauen wir uns an, warum Introvertierte anders abschalten als Extrovertierte – und was das für dich bedeutet.
Der Unterschied zwischen introvertierten und extrovertierten Menschen beim Abschalten
Vielleicht hast du schon mal beobachtet, dass manche Menschen nach der Arbeit scheinbar mühelos abschalten.
Sie treffen sich mit Freunden, treiben Sport oder schauen einfach eine Serie – und wirken dabei total entspannt.
Währenddessen sitzt du auf der Couch und dein Kopf dreht sich noch um E-Mails, Aufgaben und Gespräche vom Tag.
Warum ist das so?
1. Extrovertierte tanken Energie durch soziale Interaktion
Extrovertierte Menschen verarbeiten ihren Tag oft durch Gespräche.
Sie telefonieren mit einer Freundin, treffen sich auf einen After-Work-Drink oder quatschen mit dem Partner.
Dadurch können sie ihren Kopf quasi „leeren“, weil sie Erlebnisse laut aussprechen und dann abhaken.
Beispiel:
Nina, eine extrovertierte Kollegin, erzählt beim Abendessen ihrem Freund von ihrem stressigen Tag.
Sie redet über den nervigen Kollegen, das hektische Meeting und lacht am Ende sogar darüber.
Danach fühlt sie sich erleichtert und kann entspannt auf dem Sofa sitzen.
2. Introvertierte verarbeiten Dinge eher im Kopf
Introvertierte hingegen denken viel nach und reflektieren.
Das bedeutet, dass du nach der Arbeit oft noch innerlich mit deinem Tag beschäftigt bist – einfach, weil dein Gehirn versucht, alles zu verarbeiten.
Während Extrovertierte Erlebnisse nach außen tragen, hältst du sie eher für dich und gehst sie immer wieder durch.
Ergebnis:
Während deine extrovertierte Kollegin den Tag schnell loslassen kann, arbeitest du ihn innerlich noch einmal durch.
Das ist nicht schlimm – aber es kann dazu führen, dass du dich schwerer von der Arbeit löst.
3. Introvertierte brauchen andere Wege, um loszulassen
Weil für Introvertierte „drüber reden“ nicht immer funktioniert, brauchen sie andere Strategien, um den Kopf abzuschalten.
Gute Möglichkeiten sind z. B.:
Schreiben statt Reden – Ein Feierabend-Tagebuch hilft, Gedanken loszulassen.
Bewusstes Alleinsein – Introvertierte laden ihre Energie auf, indem sie Zeit für sich haben.
Gedankliches Abschließen – Ein kleines Ritual am Ende des Arbeitstags kann helfen, mental einen Schlussstrich zu ziehen (z. B. eine bestimmte Musik hören oder eine kurze Meditation machen).
Bei mir ist es beispielsweise die einstündige Autofahrt nach Haus mit guter Musik.
Fazit: Introvertierte und Extrovertierte gehen unterschiedlich mit Stress um.
Während Extrovertierte durch Reden und Interaktion abschalten, hilft es Introvertierten oft mehr, sich nach innen zu sortieren und gezielt Methoden zu nutzen, die den Kopf beruhigen.
Im nächsten Abschnitt bekommst du konkrete Tipps, wie auch du endlich besser abschalten kannst.
Praktische Tipps, um wirklich runterzukommen
Jetzt weißt du, warum dein Kopf nach der Arbeit nicht abschaltet.
Aber was kannst du konkret tun, um endlich Feierabend-Gedanken statt Arbeits-Gedanken zu haben?
Hier sind ein paar erprobte Methoden, die besonders gut für introvertierte Frauen funktionieren.
1. Mentale Stoppschilder setzen
Dein Gehirn braucht klare Signale, dass jetzt Feierabend ist.
Eine einfache Technik ist es, dir ein mentales Stoppschild zu setzen:
So geht’s:
- Wenn du merkst, dass sich Gedanken an die Arbeit aufdrängen, stelle dir ein großes, rotes Stoppschild vor.
- Sage innerlich zu dir selbst: „Stopp – das gehört nicht in meinen Feierabend.“
- Atme tief durch und lenke deine Aufmerksamkeit bewusst auf den Moment (spüre mal, wie du grade auf der Couch sitzt oder das warme Teewasser in deinen Händen hältst).
Warum das hilft:
Dein Gehirn braucht manchmal eine bewusste Grenze zwischen Job und Freizeit.
Ein solches „Stopp“-Signal unterbricht die Gedankenspirale.
2. Rituale zum Feierabend etablieren
Rituale helfen deinem Gehirn, sich auf den Feierabend einzustellen.
Überlege dir ein kleines Ritual, das du direkt nach der Arbeit machst, z. B.:
✔ Eine bestimmte Musik hören
✔ Einen kurzen Spaziergang machen
✔ Dich umziehen – raus aus den „Arbeitsklamotten“
✔ Eine Tasse Tee trinken und bewusst entspannen
Warum das hilft:
Dein Gehirn verbindet das Ritual nach einer Weile automatisch mit dem Ende des Arbeitstages – und schaltet leichter in den Entspannungsmodus.
3. Digital Detox für den Kopf
Smartphone und Laptop sind die größten Feinde des Abschaltens.
Wenn du nach Feierabend noch E-Mails checkst oder Arbeits-Chats liest, signalisierst du deinem Gehirn: „Wir sind noch im Arbeitsmodus.“
Probier Folgendes:
- Stelle nach Feierabend alle beruflichen Benachrichtigungen aus.
- Lege dein Handy für eine Stunde in einen anderen Raum.
- Nutze Apps wie „Forest“ oder „Offtime“, um bewusste digitale Pausen zu machen.
Warum das hilft:
Dein Kopf bekommt endlich Ruhe von der ständigen Erreichbarkeit – und kann sich entspannen.
4. Der „Gedankenparkplatz“ für offene Themen
Wenn dich unerledigte Aufgaben stressen, schreibe sie einfach auf – das entlastet dein Gehirn.
So geht’s:
- Nutze ein kleines Notizbuch oder auch eine App. Wobei ich dir zur Papierform raten würde, sonst hängst du sofort wieder in deiner Slack oder Whats-App-Gruppe fest
- Schreibe alles auf, was du morgen erledigen musst.
- Sage dir bewusst: „Das ist jetzt aufgeschrieben – ich muss es nicht mehr im Kopf behalten.“
Warum das hilft:
Dein Gehirn merkt: „Okay, das ist festgehalten – ich muss nicht mehr darüber nachdenken.“
5. Entspannungstechniken für Introvertierte
Introvertierte neigen dazu, Stress innerlich zu verarbeiten.
Deshalb sind ruhige, fokussierte Entspannungsmethoden besonders effektiv.
Welche Methoden helfen?
✔ Atemübungen: 4 Sekunden einatmen – 7 Sekunden halten – 8 Sekunden ausatmen. Hilft sofort!
✔ Meditation: 5–10 Minuten eine geführte Meditation hören (z. B. auf YouTube).
✔ Progressive Muskelentspannung: Nacheinander verschiedene Muskeln anspannen & entspannen.
✔ Lesen oder Journaling: Hilft, den Kopf sanft auf andere Gedanken zu bringen.
Warum das hilft:
Diese Methoden helfen, dein Nervensystem von „Stress“ auf „Entspannung“ umzuschalten – perfekt für Introvertierte.
Fazit: Abschalten ist lernbar – Schritt für Schritt
Abschalten nach der Arbeit ist gerade für introvertierte Frauen eine Herausforderung – aber keine unlösbare.
Mit ein paar gezielten Techniken kannst du deinem Gehirn sanft signalisieren: „Jetzt ist Feierabend.“
✔ Setze ein mentales Stoppschild, wenn dein Kopf nicht loslassen will.
✔ Etabliere Feierabend-Rituale, die deinen Tag bewusst abschließen.
✔ Mache einen Digital Detox, um wirklich Ruhe zu haben.
✔ Schreibe deine Gedanken auf einen Gedankenparkplatz, statt sie im Kopf herumzutragen.
✔ Nutze Entspannungstechniken, die speziell für Introvertierte gut funktionieren.
Wichtig: Sei geduldig mit dir selbst!
Dein Gehirn braucht Zeit, um sich umzugewöhnen.
Aber mit der richtigen Strategie wird es immer leichter, nach der Arbeit wirklich loszulassen.
Wenn du einen Tipp aus eigener Erfahrung hast, schreib ihn gerne in den Kommentar, damit auch andere davon profitieren können.
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Bild: Sabine Kristan
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