Sophie hat ein eigenes Unternehmen und ist Imageberaterin in Berlin.

Außerdem ist sie Mutter von zwei ganz entzückenden Kindern, einer Tochter (*2011) und einem Sohn (*2014).

Mit ihr habe ich darüber gesprochen, wie du als Mutter im Beruf nicht als „Mutter“ abgestempelt wirst, sondern mit Stil erfolgreich in deinen Beruf zurückkehrst und dich rundum wohl fühlst.

 

Liebe Sophie, wie bist du zum Thema Imageberatung gekommen? Und warum hast du dir gerade diesen Beruf ausgesucht?

 

Ursprünglich habe ich Kostümbild an der UDK in Berlin studiert (Anmerkung: Universität der Künste Berlin ist die größte Kunsthochschule Europas).

Um noch ein besseres Verständnis für den menschlichen Körper zu entwickeln und welche Farben & Schnitte nicht nur die Rolle des Schauspielers, sondern auch in selbst unterstützen, habe ich noch eine Ausbildung zur Image-Beraterin draufgelegt.

Was ich dort an Informationen auch für und über mich mitnehmen konnte, hat mich sehr bewegt. Schnell kam mein Entschluss, dass ich noch viel mehr bewegen und mitgeben kann. Ich unterstütze andere Frauen dabei, ihre Persönlichkeit unter anderem durch ihre Kleidung auszudrücken. Und sich dadurch mit sich und ihrem Körper wohl zu fühlen.

 

Wie läuft eine Imageberatung mit dir ab?

 

In der Regel kommen die Klientinnen zu mir in mein Büro in Berlin. Im Rahmen der dreieinhalb stündigen Beratung zeige ich ihnen, welche Farben Ihnen am besten stehen. Wie sie im Hand umdrehen ein müheloses Tages Make-up auflegen, das sie frisch und kompetent wirken lässt und bei dem sie sich immer noch selbst im Spiegel erkennen.

Teil drei der Beratung widmet sich der Figur: Welche Schnitte, Muster und Materialien unterstreichen die Proportionen am besten und mit welchen “Outfit -Formeln“ (Kleidungskombinationen abgestimmt auf den Figur-Typ) können sie sich rundum wohl und sicher fühlen und von ihrer besten Seite zeigen.

 

Wow, das hört sich sehr interessant an.

 

Welche fünf Teile sollte ich denn unbedingt in meinem Kleiderschrank haben, wenn ich beruflich gut angezogen sein möchte?

 

Das lässt sich allgemein leider überhaupt nicht verallgemeinern, auch wenn man in Blogs und Zeitungsartikeln oder Büchern immer wieder Listen mit den so genannten „must haves“ finden kann.

Es können beispielsweise Kleidungsstücke oder Accessoires, die sich sehr vielseitig kombinieren lassen, sein. Die der Trägerin ein gutes Gefühl geben oder zu einen gewissen Wiedererkennungswert für sie beitragen.

 

Was rätst du kleineren Frauen anzuziehen und welche Kleidung sollten sie meiden?

 

Kleinere Frauen sollten zu viele Unterbrechungen in ihrem Outfit vermeiden.

Colorblocking zum Beispiel, also diverse Farbenunterbrechungen innerhalb eines Outfits, auch wenn es zeitweise durchaus angesagt ist.

Vorteilhafter ist es für Petites, sich von oben nach unten dunkler zu kleiden, weil Farben auch optisch ein Gewicht haben.

Dabei wirken die dunklen schwerer und können dich regelrecht kleiner drücken, wenn sie im Oberkörperbereich eingesetzt werden.

Es ist demnach vorteilhafter, sich durch dunklere Farben in Schuhen und Hosen nach unten hin zu erden und dann in Richtung Gesicht immer heller und farbiger zu werden.

Hilfreich ist es außerdem, auf Längsbetonungen im Outfit zu achten, zum Beispiel den Fuß in die Streckung des Körpers mit einzubeziehen.

Das geht natürlich am leichtesten durch einen dezenten Absatz, schmale, längliche Schuhform, schmale Hosen, vertikale Streifen oder Nähte, lange Ketten und V-Ausschnitte und natürlich Einteiler wie Kleider oder Jumpsuits.

 

Ich glaub‘, da muss ich mal meinen Kleiderschrank ausmisten. Hast du eine Idee, wieso es mir so schwer fällt, Klamotten auszurangieren?

 

Dafür kann es verschiedene Gründe geben.

Möglicherweise kannst du nicht genau einschätzen, welche Schnitte und Farben dir gut stehen und bist unsicher, welche Sachen du wirklich guten Gewissens aussortieren kannst. Ganz besonders, wenn eine gewisse finanzielle Investitionen in den Teilen steckt.

Selbst wenn du das Kleidungsstück bisher nicht oder wenig getragen hast.

Andere häufige Gründe sind auch eine emotionale Verbindung zu dem Kleidungsstück, weil du es in einer schönen Situation getragen hast oder von einem lieben Menschen geschenkt bekommen hast.

Häufig wird auch Kleidung gehortet, die mittlerweile zu klein geworden ist, aber wir möchten die Hoffnung nicht aufgeben, dort irgendwann noch mal rein zu passen.

 

Hach, jetzt hast du mich erwischt. 🙈

 

Ich habe auch noch ein Kleid im Schrank hängen, das mir spontan gefallen hatte, ich aber nur einmal getragen habe.

 


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Welchen Spontankauf hast du zuletzt gemacht? 

 

Ein langes Sommerkleid von COS.

Ist schon eine Weile her und zeigt, dass ich in der Regel wenig und sehr bewusst kaufen. Ich bin Spontankäufen gegenüber aber gar nicht abgeneigt. Manchmal sieht man etwas und weiß einfach genau, das ist es.

Die Chance, dass der neue Liebling auch wirklich zum Einsatz kommt und nicht nur einer Laune entspringt, steigt natürlich, je besser man sich, seinen Stil und die vorhandene Garderobe einschätzen kann.

 

Welche Erfahrungen hast du gemacht?

 

Hat Kleidung einen Einfluss auf den eigenen Erfolg, kann man sich dadurch stärker und selbstbewusster fühlen?

 

Auf jeden Fall. Wenn du Kleidung trägst, die du liebst und in der du dich rund um wohl fühlst. Die deine körperlichen Vorzüge unterstreicht und authentisch deine Botschaft nach außen trägt, wirkst du sehr vorteilhaft und überzeugend auf andere.

Eine sehr gute Voraussetzung, um das auch zu sein, denn durch das damit gewonnene Selbstbewusstsein trittst du viel präsenter und mutiger auf. Wodurch es dir viel leichter fällt, der Welt zu zeigen, was du drauf hast.

Was gerade bei Frauen, die nach der Elternzeit wieder durchstarten wollen, von Vorteil sein kann. 😉

 

Nach dem vielen Homeoffice und Online-Schule in diesem Jahr, hat die eine oder andere Frau möglicherweise einige Pfunde mehr auf den Hüften.

 

Wie kann sich eine Frau mit etwas mehr „Hüftgold“ vorteilhaft anziehen?

Auch für Frauen, die mehr von sich haben, gibt es Farben, die ihnen persönlich ganz besonders gut stehen.

Außerdem können sie durch den Einsatz von vorteilhaften Schnitten und Materialien dazu beitragen, dass sie sich in ihrer Haut wohl und gut angezogen fühlen.

Natürlich kann man durch welche Tricks und Kniffe auch immer, aus einer Größe 46 keine wahrgenommene Größe 36 machen.

Doch darum geht es ja auch nicht.

Ich – und ganz bestimmt auch jede Menge andere Frauen – finde es total inspirierend und toll, wenn ich Frauen treffe, die keine Model-Maße haben und trotzdem sichtbar Freude an sich und der Auswahl ihrer Kleidung haben.

Dass sie eben nicht in dunklen, zeltartigen Kleidern unterwegs sind, sondern mit Farbe, spannenden Schnitten und mutigen Accessoires spielen.

 

Hast du ein persönliches Markenzeichen? 

 

Das wird wohl am ehesten mein Haarschnitt sein. Auch wenn ich immer mal wieder denke, es wäre an der Zeit für eine neue Frisur, habe ich bislang keine gefunden, die alle meine Wirbel so gut in Schach hält. Das wird sich wohl so schnell auch nicht ändern.

 

Was war deine modische Jugendsünde?

 

Blaugrüne Haare und löchrige, verfärbte Hosen. Eigentlich ganz normal heute, aber meine Eltern waren zu der Zeit zufriedenstellend entsetzt.

 

Nachhaltigkeit in aller Munde. Was ist für dich nachhaltige Kleidung?

 

In erster Linie ist es natürlich Mode, die ökologisch und ethisch korrekt produziert, gehandelt und verkauft wird.

Zum Glück gibt es mittlerweile davon eine breite Auswahl an Kleidung auch ganz verschiedener Modestile.

Doch meiner Meinung nach ist es nicht nur die Art der Herstellung von Kleidung die Mode nachhaltig macht, sondern auch mein eigener Umgang damit.

Kaufe ich mir jede Saison einen Schrank voll mit der neuesten Kollektion, oder trage ich meine Kleidung möglichst lange und pflege sie entsprechend.

Auch den Kauf von Secondhand-Mode könnte man dazu zählen.

Mit dem Wissen darüber, was einem steht, wie man wirken möchte und welche Art von Kleidung die einzelnen Lebensbereiche (Freizeit, Beruf, Sport, Vereinsleben,…) erfordern.

Es ist durchaus möglich, mit einem sehr überschaubaren Kleiderbestand lange Zeit sehr glücklich zu sein, ohne sich beim morgendlichen Blick in den Spiegel selbst zu langweilen.

 

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Wo findest du einen Ausgleich zu deiner Arbeit? Was macht dich persönlich glücklich?

 

So richtigen Ausgleich zu meiner Arbeit brauche ich eigentlich nicht, denn ich empfinde meinen Beruf nicht als anstrengend, sondern immer wieder aufs Neue inspirierend.

Es ist einfach toll, mit jeder Kundin neu dazu zu lernen. Für mich ist jeder Tag, an dem ich nichts Neues gelernt hab, ein verlorener.

Neben meinem Durst nach neuem Wissen liebe ich meine täglichen Kurzausflüge in den Wald, kreativ sein mit meinen Kindern und eine gute Tasse Tee.

 

Und was ist für dich das Schönste nach einer Styling-Beratung?

 

Das Schönste für mich nach oder an einer Styling-Beratung ist, zu erleben, wie die kleinen Häppchen der Selbsterkenntnis das Gesicht der Kundin immer mehr erhellen.

Ich finde es genial, dass ich dazu beitragen kann, so etwas bei ihnen zu bewirken.

Dass sie sich selbst klar wahrnehmen und annehmen können.

Ihre Freude an und auf Farbe zu wecken und daran, sich Schönsein zu erlauben und sich zu zeigen, wie sie sind.

Und natürlich über das entsprechende Feedback, wenn sie mir später mailen, was sich nach der Beratung alles in ihrem Schrank und Leben getan hat. 😊

 

Sophie, ich merke grade, Styling-Beratung und Coaching von Frauen in herausfordernden beruflichen und privaten Situationen hat doch sehr viel gemeinsam. Hätte ich nicht gedacht.

 

Ganz herzlichen Dank an dich, liebe Sophie, ich freue mich, wenn wir uns in Berlin bald mal wiedersehen.

 

7 Dinge, die ich gelernt habe:
  1. Kleine Frau – kein Colorblocking, besser von oben nach unten dunkler kleiden
  2. Längsbetonung im Outfit streckt den Körper
  3. Emotionale Verbindungen zu Kleidungsstücken halten sie lange im Schrank 🙊
  4. Kleidung, die du liebst, lässt dich selbstbewusster sein 💃
  5. Mit den richtigen Schnitten, lassen sich überflüssige Pfunde kaschieren
  6. Der Haarschnitt kann ein persönliches Markenzeichen sein 👩
  7. Mit der passenden Kleidung im Schrank kann Frau lange Zeit sehr glücklich sein

 

Es gibt elf weitere Punkte, die für dich wichtig sein könnten, um nicht nur deiner Familie, sondern auch dir gerecht zu werden und erfolgreich in den Beruf zurück zu kehren. Welche das sind, verrate ich dir in meinem kostenfreien Guide.

 

Was nimmst du, liebe Leserin, aus diesem Beitrag mit für dich?

Konnten wir dich inspirieren?

Schreib mir gerne einen Kommentar.

 

Brigitte gross 2021
Hallo, ich bin Brigitte. Als Veränderungscoach unterstütze ich angestellte, veränderungsbereite Frauen, die Leaderin in ihrem Job sein wollen und herausfinden möchten, was ihnen mehr Freude und Sinn bereitet. Damit sie morgens freudestrahlend am Frühstückstisch sitzen und am Ende des Tages auch noch Energie haben für ihr Privatleben.

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