In unserer schnelllebigen Arbeitswelt ist Stress im Beruf für viele von uns eine Herausforderung.
Und besonders für berufstätige Frauen kann der Spagat zwischen den eigenen Karriere Ansprüchen, familiären Verpflichtungen und dem persönlichen Wohlbefinden zur enormen Herausforderung werden.
Doch was genau ist beruflicher Stress, wie wirkt er sich auf unsere Gesundheit aus und was können wir tun, um die Belastungen im Berufsleben besser zu meistern?
Ich möchte für dich herausfinden, wie du deinem beruflichen Stress begegnen kannst und einige praktische Strategien dafür aufzeigen.
Was ist Stress?
Unter Stress versteht man die starke Beanspruchung eines Organismus durch innere oder äußere Reize, so die Definition.
Er entsteht, wenn wir uns von den Anforderungen, die an uns gestellt werden, überwältigt fühlen.
Das können kurzfristig zu erledigenden Aufgaben mit einer engen Deadline sein, ein anspruchsvolles Projekt, das dich fordert oder auch der ganz alltägliche Wahnsinn, beruflich wie privat alles unter einen Hut zu bekommen.
Stress ist nicht grundsätzlich negativ.
Der sogenannte Eustress – also positiver Stress – kann uns auch beflügeln und motivieren.
Etwa dann, wenn du ein Vorstellungsgespräch hast oder eine Präsentation im Job hältst.
Wird er aber belastend wahrgenommen, dann wird er zum Distress und wir fühlen uns überfordert, ängstlich, machen uns Sorgen, leiden unter Konzentrationsstörungen und Stimmungsschwankungen.
Wird er zur Dauerbelastung, kann das gravierende gesundheitliche Folgen haben.
Gesundheitliche Auswirkungen von Stress
Langfristiger Stress kann eine Reihe von gesundheitlichen Problemen verursachen, verschlimmern und sogar chronisch werden. Dann wird es richtig gefährlich.
Das ist dann der Fall, wenn wir uns immer wieder auf Situationen einlassen, die in uns Stress auslösen und zwischen den Stressphasen nicht ausreichend für Entspannung und körperliche Erholung sorgen.
Dann schüttet der Körper durchgehend Stresshormone aus und das kann jede Menge negative Konsequenzen haben.
Schwächung des Immunsystems
Was uns anfälliger für Infektionen macht.
Denke gerne mal nach, wie oft du in den letzten Monaten mit Viren gekämpft hast?
Verspannungen, Kopf-, Nacken und Rückenschmerzen . . .
. . . das sind die Auslöser, bei denen dein Körper sagt, es reicht jetzt.
Magenschmerzen, Sodbrennen
Nicht umsonst heißt es im Volksmund. “Mir ist was auf den Magen geschlagen.”
Stress kann sich also auch negativ auf den Magen-Darm-Trakt auswirken und sogar Reizdarmsyndrom hervorrufen.
Diese Symptome habe ich selbst viel zu lange beiseite geschoben und vernachlässigt.
Davon gehen sie aber nicht weg. Also achte bitte darauf und tue was dagegen.
Gewichtsprobleme
Stress kann zu ungesunden Essgewohnheiten führen und damit auch zu Gewichtszunahme oder -abnahme.
Schnell mal zwischendurch etwas in den Mund schieben ist da auf jeden Fall der falsche Weg.
Schokolade löst zwar Glücksgefühle aus, setzt sich aber blöderweise auf die Hüften – frag mich.
Wenn ich Stress habe greife ich selbst heute noch ab und an zu einem kleinen Rot-weißen Riegel mit einem Kindergesicht, dessen Name hier nicht genannt werden will 😉
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Anhaltender chronischer Stress . . .
. . . kann aber noch ernsthaftere Erkrankungen nach sich ziehen.
Herz-Kreislauf-Erkrankungen
Langandauernder Stress erhöht das Risiko für Bluthochdruck, Herzinfarkt und Schlaganfall.
Das sind die langfristigen Auswirkungen und werden sichtbar, wenn du auf Dauer alle anderen vorherigen Symptome beiseite schiebst und als vorübergehend abtust.
Stoffwechselstörungen, Allergien oder Entzündungskrankheiten . . .
. . . gehören ebenfalls dazu.
Psychische Probleme . . .
. . . wie Depressionen, Angstzustände und Schlafstörungen können durch anhaltenden Stress verursacht oder verschärft werden.
👉 Wie sieht deine eigene Schlafgewohnheit aus?
🤔 Wachst du morgens entspannt oder gerädert auf?
Ich kann dir verraten, dass solche Symptome dich IMMER wieder einholen, wenn du nichts dagegen tust . . .
. . . und wenn du, wie ich die Erfahrung gemacht hast, dass es dich im Bad von jetzt auf gleich urplötzlich ohnmächtig umhaut, wie einen Sack Kartoffel, dann, spätestens dann, wachst du auf und weißt . . .
. . . jetzt ist es aber allerhöchste Eisenbahn etwas zu tun.
Strategien zur Stressreduktion
Ich möchte dir gerne einige Strategien mitgeben, um beruflichem Stress besser begegnen zu können und mehr Arbeitszufriedenheit in dein Berufsleben zu bringen.
Hier einige Vorschläge, die Dir helfen können.
Prioritäten setzen
Lerne zunächst, Aufgaben nach ihrer Wichtigkeit und Dringlichkeit zu ordnen.
Nicht alles muss sofort erledigt werden.
Setze klare Prioritäten und arbeite die Aufgabenliste nach und nach ab.
Dabei hilft eine klare A, B, C-Priorisierung.
Nein sagen lernen
Gerade für Frauen ist es sehr wichtig, Grenzen zu setzen und auch mal Nein zu sagen, wenn du merkst, dass dir alles zu viel wird.
Das ist gar nicht so einfach, weil wir Mädels das nicht wirklich gelernt haben.
ABER: Denk immer daran, ein Nein zu anderen ist ein JA zu DIR und gilt sowohl im beruflichen wie auch im privaten Umfeld.
Du tust damit DIR etwas Gutes.
Pausen einlegen
Kurze Pausen während des Arbeitstages können Wunder wirken.
Nutze diese Zeit, um in der Mittagspause weg vom Arbeitsplatz und kurz spazieren zu gehen, zu meditieren oder einfach nur mal bewusst tief durchzuatmen.
Arbeitsumfeld optimieren
Ein aufgeräumter Arbeitsplatz und eine angenehme Arbeitsatmosphäre können die Produktivität steigern und deinen Stress reduzieren.
Dazu gehört für mich heute auf jeden Fall ein ergonomisch eingerichteter Schreibtisch, der höhenverstellbar ist.
Oder auch Telefonate im Stehen zu führen. Das tut deinem Körper und deinem Rücken gut.
Entspannung
Gönn deinem Kopf mal eine Pause. Wenn du viel im Stehen arbeitest, setz dich hin und leg deine Füße hoch.
Wenn du viel sitzt, versuch dich zu bewegen.
Es hilft also, das Gegenteil von dem zu machen, was man üblicherweise macht.
Probier einfach aus, was zu dir passt.
Ich habe gute Erfahrungen mit Entspannungsmethoden wie Achtsamkeitsübungen und Meditation, aber auch mit Qi Gong und progressiver Muskelentspannung gemacht.
So wechsle ich immer wieder mal ab und es wird nie langweilig.
Ausgleich schaffen
Sport und Hobbys bieten einen wichtigen Ausgleich zum Berufsalltag.
Sie helfen dir, den Kopf freizubekommen und auch deine Muskulatur zu stärken.
Beim Sport schüttet dein Körper Endorphine aus, die deine Stimmung verbessern und die Konzentration von Stresshormonen in deinem Körper senken.
Selbst wenn du kleine Schritte mit zunächst zweimal pro Woche 30 Minuten Spazierengehen oder Walken startest.
Mit der Zeit wirst du merken, dass es dir guttut und automatisch die Zeit finden, noch mehr zu machen.
Soziales Netzwerk pflegen
Dein soziales Umfeld kann dir eine ganz wichtige Ressource sein.
Teile deine Sorgen mit Freund:innen oder Kolleg:innen.
Mach mit ihnen gemeinsam etwas außerhalb des Berufs.
Oft hilft es auch schon, sich auszusprechen und zu brainstormen, wie andere damit umgehen.
Professionelle Hilfe in Anspruch nehmen
Doch ab und an reichen die persönlichen Strategien nicht mehr aus.
Wenn du das Gefühl hast, dass du aus diesem Stress-Hamsterrad nicht mehr rauskommst, dann zögere bitte nicht, dir professionelle Hilfe zu holen und sie vor allem auch anzunehmen.
Wir müssen nicht alles allein mit uns ausmachen und schaffen. Gemeinsam geht es vielmals leichter.
Fazit
Achtsamkeit
Achtsamkeit auf sich selbst und die eigenen Bedürfnisse ist als berufstätige Frau besonders wichtig. Ganz egal, ob du introvertiert oder extravertiert bist.
Auch auf die eigenen Grenzen zu achten und aktiv Strategien zu entwickeln, um gesunde Wege im Umgang mit Stress zu finden.
Denn Stress im Beruf ist ein weit verbreitetes Phänomen, das ernsthafte gesundheitliche Folgen haben kann.
Gerade in der heutigen sehr volatilen Arbeitswelt.
Indem du lernst, deine Grenzen zu erkennen, sie konsequent einzufordern und Prioritäten sinnvoll zu setzen, verbesserst du dein eigenes Wohlbefinden.
Gönn dir selbst Pausen und Erholungszeiten und nein, das hat absolut nichts mit faul sein zu tun.
Sie sind ein wesentlicher Beitrag zu deinem eigenen Wohlbefinden.
Gleichzeitig ist es wichtig, dass du ein Bewusstsein dafür entwickelst, dass es echt o.k. ist, auch mal Hilfe zu suchen, wenn die eigene Belastungsgrenze erreicht ist.
Ob durch Gespräche mit Freunden, den Austausch mit Kollegen oder die Unterstützung durch Fachleute – es gibt viele Wege, Stress zu begegnen und gesund damit umzugehen.
Balance
Es geht darum, deine Balance zu finden, die es dir erlaubt, beruflich engagiert und erfolgreich zu sein, ohne dabei deine Gesundheit und dein persönliches Glück aus den Augen zu verlieren.
Und eines ist klar, wenn du dein eigenes Potential im Beruf entfalten kannst, dann wird sich dein negativer Stress in Luft auflösen.
Ich hab es selbst erlebt und weiß, wovon ich spreche.
Denke dran, dass deine Gesundheit und dein Wohlbefinden die Grundlage für alles andere sind und dadurch auch das wertvollste, was du hast.
Wenn du dir aktiv Strategien zur Stressbewältigung aneignest, investierst du in deine Zukunft – beruflich wie privat.
Selbstfürsorge
Denn in der heutigen Arbeitswelt werden von uns ständig Höchstleistungen verlangt.
Daher ist Selbstfürsorge, bewusste Pausen einzulegen und damit für sich selbst zu sorgen, eines der wichtigsten Dinge, die wir tagtäglich tun sollten.
Nutze gerne die hier vorgestellten Strategien als Ausgangspunkt, um deinen eigenen Weg zu finden und mit Stress leichter umzugehen.
Es geht auch nicht darum, perfekt zu sein, sondern darum, einen gesünderen und zufriedeneren Lebensweg für sich selbst zu finden und zu gestalten.
Was du jetzt tun kannst
Du willst die Themen, die dich stressen endlich anpacken?
Schau gerne auf meiner Kursseite vorbei, dort findest du bereits einige Inhalte die dich weiterbringen.
Ich wünsche dir ganz viel Erfolg dabei und ein glückliches (Berufs)-Leben.
Liebe Grüße
Brigitte
Bilder: Sabine Kristan und Canva
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