New Work ist ein Megatrend und wird als Chance der Zukunft in der Arbeitswelt gesehen.
Zwei Begriffe, die du womöglich bisher noch nicht gehört hast, aber kennen solltest, wenn dich deine Arbeit unglücklich macht.
Was ist New Work und was ein Megatrend?
Das Zukunftsinstitut beschreibt Megatrends mit einer Lawine.
Sie entwickeln sich langsam, sind dann aber enorm mächtig und wirken sich auf alle Ebenen der Gesellschaft aus.
Alle Bereiche unseres Lebens werden dadurch beeinflusst.
Megatrends sind ein Modell für den Wandel der Welt.
Sie sollen uns helfen, die vielen Veränderungen verständlich und greifbar zu machen.
Die Welt verändert sich
Wir leben in einer Zeit, in der sich gerade sehr viel ändert. Ganz viele Umbrüche passieren.
In einer Welt, in der wir nicht wissen, wie die Welt in zehn oder zwanzig Jahren aussieht.
Wer hätte vor einigen Jahren gedacht, dass wir eine derartige Pandemie überstehen müssen.
Und New Work ist ein weiterer Schritt dieser Veränderung.
Megatrend New Work verändert die Arbeit
Unter dem Einfluss der Digitalisierung verändert sich das Verständnis von Arbeit.
Die klassische Karriere hat ausgedient und die Sinnfrage rückt immer mehr in den Vordergrund.
Gleichzeitig verschwimmen im Alltag die Grenzen zwischen Arbeit und Freizeit. Als Arbeit wird demnach künftig die Summe aller Beschäftigungen in unterschiedlichen Lebensphasen bezeichnet.
Es gibt sie bereits, die neue Arbeitswelt, in der wir uns selbst verwirklichen und unsere Potenziale voll entfalten können. Ganz im Sinne einer besseren Arbeitswelt, in der du nicht mehr unglücklich im Beruf sein musst.
Eine Definition von New Work mit Beispiel
Nadine Nobile hat bei der Konferenz Work Awesome ‘19 eine schöne Aufgabe an die Teilnehmer gestellt, die deutlich macht, was New Work, also neues Arbeiten ist.
Jeder Teilnehmer hatte drei unterschiedliche Legosteine bekommen und sollte innerhalb von 2 Minuten mit zwei weiteren Teilnehmern, also zu dritt, etwas bauen und dem ganzen einen Namen geben.
Mit dieser Aufgabe konnte sie unheimlich gut zeigen, was neues Arbeiten ist:
Einerseits haben wir begrenzte Ressourcen. Keine Zeit und müssen für unsere Kunden intern wie extern in schnellster Zeit etwas entstehen lassen.
Wir können das!
Schnell, flexibel reagieren. Wir sind hoch kreativ. Kooperativ und können kollaborativ innerhalb eines Teams zusammenarbeiten.
Üblicherweise ist es so, dass Teams gemeinsam auf ein Ziel hinarbeiten, die Teammitglieder aber meist einzelne Aufgaben übernehmen und eher nebeneinander als gemeinsam arbeiten.
Das Ziel einer kollaborativen, engen Zusammenarbeit zwischen den Mitarbeitern ist, wie am Beispiel der Legosteine gezeigt:
- Die Förderung von Ideen zwischen den verschiedenen Teilnehmern.
- Die Einbeziehung und Verantwortlichkeit aller am Projekt Beteiligten.
- Die kreative Innovation.
Und alle sind stolz auf das, was sie gemacht haben und zeigen auch, was sie in der kurzen Zeit geschafft haben.
Neues Arbeiten machen wir also nicht alleine, es bedeutet, Dinge zusammen zu gestalten.
Das ist New Work und lässt sich 1:1 auf die reale Arbeitswelt übertragen.
New Work ist deine Chance, wenn du unglücklich im Job bist
Das Thema New Work hat mich seit längerem schon gefesselt und ich zeige dir gerne, weshalb es deine Chance ist, wenn dich deine Arbeit unglücklich macht.
Der immer stärker werdende Wettbewerb um die besten Talente verlangt gerade im digitalen Zeitalter weitere Anstrengungen einerseits von Unternehmen, aber auch andererseits von den Arbeitnehmern.
New Work ist dabei ein neues Denken. Darin sieht man Menschen als Wunder an.
Hier geht es um den Sinn der Arbeit.
In der alten Arbeitswelt werden wir täglich mit anderen verglichen und abgewertet. Welche Fehler machen wir im Umgang mit Fremden und wie können wir das Potenzial unserer eigenen, menschlichen Entwicklung voll ausschöpfen?
Für dich habe ich Beispiele neuer Arbeitsformen zusammengetragen und zeige dir auch, wo die Vor- und Nachteile von New Work für dich liegen. UND wie du es für dich nutzen kannst, wenn du unzufrieden in deinem Job bist.
Was bedeutet “Neue Arbeitswelt”?
New Work ist ein Konzept und wichtiger Bestandteil der sogenannten Arbeitswelt 4.0, das sich mit der Globalisierung, Digitalisierung und dem demografischen Wandel beschäftigt.
Unternehmen verbinden damit meist den Anspruch agiler, schneller und flexibler zu werden. Kunden wollen immer schneller neue Lösungen und darauf müssen sie reagieren können. Und gleichzeitig ist da noch der Fachkräftemangel und der neue Anspruch, mehr Sinnhaftigkeit und Nachhaltigkeit in die Welt zu bringen. Also ein echter Spagat.
Wer hat’s erfunden?
Der Begriff New Work wurde Ende der 70er Jahre vom österreichisch-amerikanische Sozialphilosoph Prof. Dr. Frithjof Bergmann eingeführt.
Seiner Ansicht nach ist New Work die Idealform der neuen Arbeit und soll das Mittel sein, mit dem sich der Mensch als Persönlichkeit frei verwirklichen kann.
Professor Bergmann geht es dabei insbesondere um die sinnstiftende Funktion der Arbeit und um Werte wie Freiheit und Selbstständigkeit.
Seine allgemeine New Work Definition lautet: New Work ist die Arbeit, die ein Mensch wirklich will.
Kein Höher – schneller – weiter
New Work zeigt uns auch, laut Frédéric Laloux, wieso wir neue Arbeit als eine Weltanschauung betrachten sollten.
Und wie sie unsere Art zu arbeiten optimiert und der Zukunft anpasst.
Er sagt, es ist ein inneres Abenteuer, wo wir langsam aus dem alten, mechanischen Denken herauskommen.
Irgendwann kommt jeder Mensch an einen Punkt, wo er sagt, dieses Höher – Schneller – Weiter, das ist es nicht mehr.
Es ist ein innerer Weg, wo wir das Denken in Boxen aufhören und uns langsam in ein neues Denken begeben.
Laloux sagt auch, alle, die in dieses neue Denken hineingewachsen sind, wollen nicht mehr in das alte, bisher bekannte Denken zurückkehren.
Es ist also ein Abenteuer, auf das wir uns jetzt begeben:
- Wo es mehr Wärme in Beziehungen gibt,
- wo es einen Sinn ergibt, was man tut,
- wo man die Masken fallen lässt,
- wo man authentisch ist,
auf eine Art, dass man nie wieder in das alte Arbeiten zurückgehen möchte.
Trendscout und Well-Index
Raphael Gielgen ist Trendscout bei Vitra und beobachtet und begleitet aktuelle Entwicklungen und Trends in der Architektur und der Kultur von Unternehmen.
Er sagt, wir leben in einer Welt, in der wir aufgrund des medizinischen Fortschritts immer älter werden. Wir können heute locker 100 Jahre werden. Und Menschen, die einhundert Jahre alt werden, haben eine andere Erwartungshaltung an ihre räumliche Umgebung.
Die stellen sich nämlich die Frage, welchen Beitrag leistet diese räumliche Umgebung zu meiner Vitalität.
Du hast sicherlich schon davon gehört, dass über die Rente mit 70 diskutiert wird.
Das bedeutet, dass Menschen, die künftig länger im Arbeitsleben bleiben, sich an ihrem Arbeitsplatz auch wohlfühlen müssen.
Es gibt inzwischen schon einen Well-Index, nach dem Bürogebäude zertifiziert werden können.
Nicht nach deren Nachhaltigkeit, sondern danach, was machen die mit uns als Menschen. Wie wirkt sich die Arbeitsumgebung auf den menschlichen Körper aus, was braucht es, damit wir uns wohl fühlen?
Stell dir diese Frage bitte mal selbst, wenn du aktuell unglücklich in deinem Job bist.
Was ist deine eigene Idee von neuer Arbeit?
Wann fühlst du dich wohl an deinem Arbeitsplatz?
Warum ist New Work für Unternehmen wichtig?
Heute beschreibt New Work den strukturellen Wandel in unserer heutigen Arbeitswelt mit der Digitalisierung, Globalisierung und der Entwicklung von Künstlicher Intelligenz.
Aber auch die Interaktion zwischen Menschen bekommt Vorrang. Dafür ist die emotionale und soziale Intelligenz DIE Kompetenz der Zukunft schlechthin.
Veränderte Bedürfnisse der Arbeitnehmer
Die veränderten Bedürfnisse der Arbeitnehmer stehen dabei im Zentrum.
Sie wollen
- mehr persönliche Freiheit,
- einen größeren Anteil an Selbstständigkeit und auch
- in Entscheidungen einbezogen werden.
Gleichzeitig bietet die Digitalisierung auch Chancen, den Arbeitsalltag neu zu organisieren.
Arbeit wird so immer mehr ein sinnstiftender Bereich im Leben, in dem sich Arbeitnehmer verwirklichen können.
Fachkräftemangel
Durch den zunehmenden Fachkräftemangel sind ganze Berufszweige bedroht und Arbeitsplätze werden abgebaut. Das ist inzwischen unübersehbar.
Mir fällt der Hotel- und Gaststättenbereich ein, in dem seit der Pandemie sehr viele Servicekräfte fehlen.
In einzelnen Restaurants gibt es zur Unterstützung schon kleine Roboter, so wie Bella, in einem Münchner Restaurant, der Essen an den Tisch bringt.
Oder Pepper, der kleine Roboter mit großen schwarzen Kulleraugen, der sich Gesichter merken kann und in Pilotprojekten bereits in Altenheimen und auch in Krankenhäusern auf Kinderstationen als Ablenkung für die kleinen Patienten eingesetzt wird, zum spielen, singen und tanzen.
Diese künstliche Intelligenz kann natürlich keine Menschen mit Emotionen ersetzen, aber das Pflegepersonal wird dadurch unterstützt und entlastet.
Arbeitsplatzgestaltung rückt in den Vordergrund
Bei New Work geht es auch um innovative Ansätze neuer Arbeitsplatzgestaltungen. Praktische Beispiele dafür sind ein 6-Stunden-Tag oder die Vier-Tage-Woche, agiles Arbeiten oder auch Coworking Spaces. Dazu etwas später mehr.
Mitarbeiter brauchen einen Sinn in der Arbeit
Die Sinnfrage im Beruf rückt immer mehr in den Vordergrund und durch den Megatrend New Work verschwimmen die Grenzen zwischen Arbeiten und Leben.
Wir müssen Arbeit neu denken.
Ich glaube an eine neue Arbeitswelt, in der wir uns selbst verwirklichen und unsere Potenziale voll entfalten können. Ganz im Sinne einer besseren Arbeitswelt.
Rasante Beschleunigung
Die Pandemie hat den Trend zum neuen Arbeiten beschleunigt. Denk nur mal daran, wie kurzfristig es möglich war, so viele Mitarbeiter während der Lockdowns ins Homeoffice zu schicken.
Dadurch sind neue Arbeitsstrukturen entstanden, die für viele zuvor undenkbar oder auch ein Privileg waren.
Dieser Trend wird sich weiterentwickeln – ob wir das auf den ersten Blick gutheißen oder nicht. Aufhalten lässt er sich nicht mehr.
Die Zukunft der Arbeit – Was wird sich verändern?
Die Pandemie hat die Arbeitswelt bereits sehr verändert – schneller als wir für möglich gehalten haben:
- Homeoffice,
- Videokonferenzen statt Dienstreisen,
- virtuelle statt Präsenz Messen,
- virtuelle Teams und Führung.
All das konnten wir innerhalb kürzester Zeit umsetzen und prägen auch weiterhin viele Berufe und Branchen.
- Auf was müssen wir uns als Arbeitnehmer in der Zukunft der Arbeit einstellen?
- Fällt mein Beruf womöglich künftig weg?
Die Digitalisierung hat einen strukturellen Wandel in der Arbeitswelt und den Strukturen in Unternehmen eingeläutet. Was der jungen Generation zu gute kommt.
Generation Y im Vorteil
Der strukturelle Wandel kommt der Generation Y sehr entgegen. Diese Millennials stehen für die Jahrgänge zwischen 1981 und 1995:
- Sie bringen alternative Sichtweisen, Prioritäten und Lebensentwürfe auf den Arbeitsmarkt mit.
- Tiefe Hierarchien lehnen sie ab und Teamwork ist ihr bevorzugtes Arbeitsmodell.
- Sie haben andere Vorstellungen von Karriere und Erfolg.
- Sie wollen sich selbst verwirklichen und legen Wert auf persönliche Entwicklung
- Sie haben hervorragende digitale Skills und weisen einen hohen Bildungsstand auf, da es die Generation mit den meisten Abiturient:innen und Hochschulabsolvent:innen ist
- Sie sind weltoffen, da sie in der Regel Auslandsaufenthalte in der Schule, Work & Travel oder auch Auslandssemester absolviert haben.
- Ihnen sind Sinnhaftigkeit, Gestaltungsmöglichkeiten wie in einer agilen Arbeitswelt sowie
- freie Gestaltungsmöglichkeiten und
- Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben sehr wichtig.
Generation Z unsere Digital Natives
Aber auch die Nachfolgegeneration, also die Jahrgänge 1995 bis 2010 sind die Gewinner für den Bereich von New Work. Sie ist die erste Generation, die von klein auf mit digitalen Technologien aufgewachsen ist und auch in ihr lebt.
Sie sind 24 Stunden online und nutzen alle digitalen Möglichkeiten aus.
Während sich die Generation X ihr Wissen noch aus Büchern holt, nutzt die Generation Z entsprechende Clouds und ruft sie bei Bedarf ab.
Ihr Spruch lautet: “Du musst nur wissen, wo du es findest.”
Die Digital Natives verbinden
- Den Wunsch nach Entwicklungsmöglichkeiten und
- Selbstverwirklichung
- Sie sind weltoffen,
- wollen sich wohl fühlen in ihrer Arbeitsumgebung.
- Brauchen dennoch eine gewisse Sicherheit,
- haben eine geringe Loyalität gegenüber Arbeitgebern,
- suchen Sinnhaftigkeit und Spaß an der Arbeit.
- Haben einen hohen Anspruch an moderne Arbeitsplätze
- wollen keine Wochenendarbeit und
- genießen attraktive Freizeitgestaltungen.
Diese beiden Generationen, die Generation Y und Z, wissen sehr genau, dass ein ewiges höher – schneller – weiter und ständiges Wirtschaftswachstum heute nicht mehr erfüllt werden können.
Unglücklich im Job kommt für sie nicht in Frage
Sie ziehen die Konsequenzen schneller als frühere Generationen und sehen ihre Lebensgrundlage auch darin, unseren Planeten und die vorhandenen Ressourcen zu schonen.
Erkennst du dich wieder?
Dann ist New Work genau dein Ding und du kannst dich darauf freuen.
Welche Modelle gibt es im New Work?
Alternative Arbeitszeitmodelle fordern Flexibilität. Es gibt verschiedene Ansätze und Arbeitsformen im Gegensatz zu den bisherigen klassischen Arbeitsweisen. Dabei geht es auch um die Fragen:
- Welche Auswirkungen hat unsere Umgebung auf unsere Arbeitsweise und unsere Produktivität?
- Welche Umgebung hilft uns dabei, möglichst gesund und effektiv zu arbeiten?
Ich habe dir im Folgenden einige Grundsteine zusammengestellt.
Damit du für dich prüfen kannst, was dich bei einem New Work Ansatz deines Arbeitgebers, ganz persönlich im Job glücklich machen würde.
Wie kann ein New Work Arbeitsplatz aussehen?
Arbeitszeitmodelle werden flexibler
Bereits jetzt gibt es unzählige Arbeitszeitmodelle. Feste Zeiten von Montags bis Freitags von 9 bis 17 Uhr werden immer seltener. Zukunftsorientierte Arbeitgeber setzen auf flexiblere Zeitmodelle wie Gleitzeit oder Vertrauensarbeitszeit. Inzwischen gibt es auch Modelle, in denen die Mitarbeiter ihre Arbeitszeit noch flexibler einteilen können.
Arbeitsplätze werden zu Workspaces
Es gibt keine Null-Acht-Fünfzehn Büros mehr, sondern sehr flexible Bürolandschaften, die für jede Mitarbeite:in und jede Aufgabe optimale Rahmenbedingungen bieten.
Offene Bereiche dienen nicht nur als Aufenthaltsraum, sondern sind gleichzeitig Informationsbereich für den Austausch oder auch für Besprechungen.
Separate Telefonboxen sind für ungestörte Gespräche und extra eingerichtete Ruhezonen für konzentriertes Arbeiten vorgesehen.
Meetingräume mit Post-It’s und Tafeln zum Brainstormen und Planen bieten Platz für viel Kreativität der Teams.
Der Adidas Campus in Herzogenaurach ist so ein Beispiel:
Oder PwC in der Schweiz, wo ein Großraumbüro-Modell entwickelt wurde, das sich flexibel an Wachstum und Strukturwandel anpassen lässt.
Auch weitere Firmen, wie Siemens, die DZ-Bank in Frankfurt, der ADAC oder große Automobilfirmen wie BMW und der Zulieferer Bosch testen neue Konzepte und setzen sie um.
Desksharing und Schließfächer für das Equipment im Büro sind feste Bestandteile. Es gibt auch künftig noch Büros, aber der Chef schreibt nicht mehr vor, diese täglich zu nutzen. Sie werden für den persönlichen Austausch genutzt.
Wer während der Pandemie hauptsächlich im Homeoffice war, schätzt den persönlichen Austausch Face-to-Face im Büro wieder umso mehr.
Homeoffice
Seit der Pandemie gehört Homeoffice zum Arbeitstag dazu und laut einer Studie der AVANTGARDE Experts beginnt für rund 23 Prozent der Befragten dadurch der Arbeitstag stressfreier, da das Pendeln wegfällt.
Viele Arbeitnehmer wünschen sich auch nach der Pandemie weiterhin Homeoffice, denn räumliche Nähe ist kein Muss mehr.
Was Flexibilität für die Angestellten schafft und sich an ihren Bedürfnissen orientiert.
Der Megatrend New Work ist auch hier Innovationstreiber. Denn nach einer langen Zeit des Diskutierens, wer wann im Homeoffice arbeiten darf, geht es jetzt darum, den Worten auch Taten folgen zu lassen. Damit Mitarbeiter dort arbeiten, wo es für sie am besten passt.
Verantwortung
Selbstständigkeit und Eigeninitiative von Mitarbeitern rücken damit mehr in den Fokus. Dadurch wächst die Eigenverantwortung, dass der Einzelne sich selbst managen muss. Das liegt nicht jedem Arbeitnehmer und passt auch nicht zu jeder Unternehmenskultur.
Jobsharing
Beim Konzept Jobsharing teilen sich beispielsweise zwei Teilzeitkräfte eine Vollzeitstelle und sind damit gemeinsam für die Aufgaben verantwortlich. Das gibt es schon länger, wird aber bei New Work nochmal gefördert, da Flexibilisierung im Vordergrund steht.
Hierarchien flachen ab
Die unübersichtlichen Organigramm-Bäume fallen endgültig weg. Hierarchieebenen und strikten Vorgaben machen Platz für selbstständiges Handeln, Entscheiden und Eigenverantwortung im Team.
Work-Life-Balance wird Work-Life-Blending
Die neuen Freiheiten sorgen dafür, dass die Grenzen zwischen Arbeits- und Privatleben verschwimmen.
Dies wird zwar von Arbeitnehmervertretungen kritisiert, muss aber nicht negativ sein.
Idealerweise sorgt New Work für ein besseres Work-Life-Blending, denn Arbeitnehmer sehnen sich heute nach Modellen, die Beruf und Privatleben harmonisch ineinander greifen lassen.
Ein fließender Übergang ermöglicht auch mal kurzfristig, auf private Umstände schnell und selbstbestimmt zu reagieren und danach wieder zu arbeiten und damit auch produktiver zu sein.
Gerade Frauen, die in der Zwickmühle zwischen Beruf, Kinderbetreuung oder der Pflege von Eltern eingebunden sind, können so wesentlich flexibler und entspannter reagieren und entspannter ihren Aufgaben im Job nachgehen.
Remote Work
Remote Work ist ein wichtiger Bestandteil von New Work. Es bezeichnet das Arbeiten von überall. Also nicht nur von Zuhause aus, sondern unterwegs im Zug, am Flughafen, in einem Cafe, im Coworking Space oder am Strand mit einem entsprechenden WLAN.
Teams können dennoch immer und überall gemeinsame Projekte bearbeiten.
Maren und Matthias Wagener von Vast Forward GmbH leiten ihr Unternehmen mit rund 40 Mitarbeitern seit vielen Jahren schon von einem Boot aus, mit dem sie um die Welt reisen. Ihr Unternehmen ist in den letzten Jahren rasant gewachsen, obwohl sie remote arbeiten. Alle.
Intern wird mit Skype, Telefon und Projektmanagement-Tools gearbeitet.
Der Skype-Chat ist der Ersatz für das persönliche Kaffee-Küchen-Treffen
Dieses Arbeiten ist natürlich nicht für jeden etwas. Es gehört schon eine Menge Disziplin, Eigenverantwortung und Vertrauen dazu. Vast Forward hat viele Angestellte, die alleinerziehend sind und die bei ihrer Arbeitsform ganz flexibel auf Unwägbarkeiten des Alltags reagieren können. Wohl auch einer der Gründe, warum die Mitarbeiterinnen gerne dort arbeiten.
Matthias Wagener sagt, einerseits ist das Vertrauen als Chefs in die eigene Mannschaft eine große Voraussetzung, aber andererseits auch das Vertrauen der Mitarbeiter untereinander, da jeder alle Projekte und deren Projektverlauf einsehen kann.
Digitale Tools zur Vernetzung der Mitarbeiter unterstützen und agile Arbeitsmethoden beschleunigen die Umsetzung von Projekten und fördern sie die Kreativität zur Entwicklung innovativer Ideen.
Produktivität bei Remote
Viele Chefs hatten während der Pandemie große Bedenken, dass die Produktivität ihrer Arbeitskräfte sinkt, wenn sie von Zuhause aus arbeiten.
Dem war aber nicht so. Das Frauenhofer Institut für Arbeitswirtschaft hat in einer Studie beschrieben, dass Produktivitäts Einschränkungen kaum zu sehen sind – im Gegenteil!
Remote Work erlaubt dir, konzentriert dort zu arbeiten, wo du auch einen Teil deiner freien Zeit verbringen möchtest. Und am Ende zählt nur das Ergebnis.
New Work Arbeitsgruppen statt homogene Abteilungen
Arbeitsorganisationen unterscheiden sich bei New Work deutlich von den bisherigen homogenen Abteilungen wie beispielsweise Einkauf, Vertrieb, Marketing, Entwicklung, Prozesssteuerung, Logistik usw.
Bei New Work läuft der Arbeitsablauf in Projekten. Ziel ist es, ähnlich wie anfangs am Beispiel mit den drei Legosteinen erklärt, möglichst effizient vorzugehen und die Mitarbeiter in das Projekt einzubinden, die dafür die entsprechende Kompetenz mitbringen.
Dadurch entstehen bei jedem Projekt neue Netzwerke mit unterschiedlichen Kollegen aus verschiedenen Bereichen. Sie bezeichnet man als sogenannte “Mixed Teams”.
Agile Arbeitsmethoden für mehr Kreativität
Durch neue, kreative Methoden wird im besten Fall die Kreativität der Mitarbeiter angeregt und es können sich schneller neue Ideen und Projekte entwickeln, die in neue Produkte oder Dienstleistungen enden können.
New Work soll dadurch ein glücklicheres Arbeitsleben ermöglichen, bei dem man zufrieden ist mit dem, was man tut.
Der Sinn, den die jüngeren Generationen fordern, wird dadurch deutlicher sichtbar.
Agile Methoden, wie beispielsweise Design Thinking oder Design Sprints fördern solche Innovationen und unterstützen New Work, genauso wie Scrum.
New Leadership – Führung 4.0
Bei New Work geht es aber nicht nur darum, dass die Mitarbeiter flexibler reagieren können und dürfen, es ist auch ein New Leadership notwendig.
Bisherige Führungsstile werden auf den Prüfstand gestellt. Es ist eine Vertrauenskultur und auch Empathie notwendig, damit die Hierarchien abgeflacht werden.
Die Aufgabe der Führungskräfte bei New Work ist es, die Stärken der eigenen Mitarbeiter zu fördern, sie zu motivieren und Eigenverantwortung zu bestärken. Sie werden also viel mehr zum Coach und Moderator als zur Kontroll- und Führungsinstanz. Sie leben eine klare Vision vor und die Zusammenarbeit geschieht stets auf Augenhöhe.
Für die Führungsetage heißt es in Zukunft: Loslassen, wenn man die eigenen Mitarbeiter halten möchte.
Und auch in den Führungsetagen darf Teilzeit und Job-Sharing noch mehr Einzug halten, denn dadurch wird der Kulturwandel vorgelebt und begleitet.
Automatisierung von Prozessen
Schau dir nur mal an, wie du heute dein Auto anmeldest oder bei der Stadt oder auf der Gemeindeverwaltung einen Antrag stellst. Das läuft inzwischen alles automatisiert online ab.
Warum? Weil es notwendig geworden ist.
Denn der Mangel an Fachkräften für Berufe, die es vor einigen Jahren noch gar nicht gab, war noch nie so groß wie heute. Ohne die Automatisierung von Prozessen geht es also nicht mehr.
Das stellt alle Unternehmen vor echten Herausforderungen. Und nur wer sich mit dem Thema New Work ernsthaft auseinandersetzt, wird auch langfristig zukunftsfähig bleiben.
Bei drei von vier Unternehmen in Deutschland steht das Thema New Work bereits auf der Agenda. Es geht also vorwärts.
Jedes Unternehmen setzt das neue Arbeiten anders um.
Dafür gibt es keine standardisierte Lösung, denn jedes Unternehmen hat andere Bedürfnisse und Herausforderungen, aufgrund seiner Kunden, den Produkten oder Dienstleistungen, den Mitarbeitern und Prozessen im Unternehmen, aber auch dem Wettbewerb.
Jedes Unternehmen muss daher seinen eigenen Weg in die Zukunft definieren. Doch werden die neuen Arbeitsformen gut umgesetzt, bieten sie viele Chancen.
Ist New Work etwas für dich
Frédéric Laloux sagt: “Wenn du jetzt fragst, wie macht man das, wie geht New Work für mich?”, dann gibt es darauf keine Antwort. Er nennt es einen Ruf, der dich ereilt.
Laloux hat drei Tipps, wie wir das umsetzen können:
- Lesen, um mehr zu erfahren, was andere im Sinne von New Work machen und denken, dadurch gewinnt man selbst mehr Distanz zum alten Denken. Dann macht das alte keinen Sinn mehr und das neue ist gar nicht mehr so komisch.
- Tausch dich mit Menschen dazu aus, Kommunikation wird essentiell werden im Bereich New Work. Was denken andere darüber? Wie ist es für dich umsetzbar?
- Such dir deinen inneren Polarstern: Das, was dir wirklich am Herzen liegt!
Dein Schritt in die New Work Welt
Damit du fit für die Arbeitswelt 4.0 wirst, solltest du dir einige Fragen stellen:
- Was treibt mich an, jeden Morgen aufzustehen und den Job zu tun, den ich tue?
- Investiere ich schon jetzt in meine Weiterbildung?
- Wie verändert sich mein Berufsbild in den nächsten fünf oder zehn Jahren?
- Wo kann oder muss ich agiler und flexibler werden?
- Gibt es Möglichkeiten, wie ich meine Persönlichkeit auf positive Weise in die Arbeit einbringen kann?
- Welches Arbeitsumfeld brauche ich, um am produktivsten zu arbeiten?
Wenn du dir diese Frage nicht beantworten kannst oder willst, wirst du im Job immer auf die eine oder andere Weise unzufrieden oder sogar unglücklich sein.
Unternehmen werben bereits mit New Work
Die neue Arbeitswelt verspricht viel und nicht wenige Unternehmen werben bereits damit im Kampf um die besten Talente.
Wenn du in der Generation X oder Y groß geworden bist, ist es sicher keine Frage, dass du diese neue, moderne Arbeitswelt ausprobieren willst.
Richtig umgesetzt, ist New Work nicht nur ein Werbekonzept, sondern bringt dir als Mitarbeiter auch eine ganze Menge an Vorteilen.
Vorteile für Mitarbeiter
- bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf
- Doppelbelastung von Karriere und Kind reduziert sich
- Mehr Freiräume im Job
- Kein Chef der ständig auf die Finger schaut
- Entscheidungen können selbstständiger getroffen werden
- Du kannst dich mehr Entfalten mit eigenen Ideen
- Du hast mehr Einflussmöglichkeiten und bekommst mehr Verantwortung
- Individuell angepasste Arbeitsbedingungen zu den jeweiligen Aufgaben
- Optimale Arbeitsatmosphären für die besten Ergebnisse
- Offene und transparente Kommunikation
- Meinungen werden berücksichtigt und Bedenken geprüft
- Ideen werden durch Brainstorming des Teams noch besser und ergänzen sich
- Das jeweilige Projektteam wird zu einer eingeschworenen Gemeinschaft
- Die Zusammenarbeit wird effektiver, da der Teamgedanke im Vordergrund steht
Schadet mir New Work als Mitarbeitern?
Auf den ersten Blick ist New Work neu, modern und erhöht deine Zufriedenheit.
Das Konzept erfordert aber auch einen enormen organisatorischen Aufwand und viel Koordination auch für dich, wenn du bei deinem Arbeitgeber entsprechend flexibel arbeiten willst.
- Wer arbeitet wo und wann?
- Besprechungen müssen geplant werden, wenn alle Zeit haben
- Wo sitze ich, wenn ich keinen festen Arbeitsplatz mehr habe?
- Wie kann ich noch abschalten, wenn mein Beruf und mein Privatleben immer mehr verschmelzen?
- Muss ich ständig erreichbar sein?
- Habe ich überhaupt noch einen Feierabend?
- Verkrafte ich die steigende Be- oder Überlastung gesundheitlich?
Du darfst bei diesem Konzept mit mehr Eigenverantwortung arbeiten und ich weiß, dass einerseits nicht alle Arbeitnehmer:innen das wollen und auf der anderen Seite einige jubeln werden und sagen, wann startet mein Arbeitgeber endlich damit.
Es ist ein echter Entwicklungsprozess, durch den Du als Angestellte aber auch das Unternehmen gehen darf.
Kulturwechsel New Work in Unternehmen
Start Ups waren zunächst die Vorreiter in diesem Bereich und jetzt übernehmen viele Arbeitgeber dieses moderne Konzept, um das Image als Arbeitgeber, also das eigene Employer Branding, zu stärken.
Eine neue Arbeitswelt braucht jedoch die passende Unternehmenskultur. Viele Unternehmen beschäftigen sich bereits mit dem Thema New Work, da sie erkannt haben, dass sie nur so langfristig gute Mitarbeiter finden und auch binden können.
Klar ist aber, dass eine reine Home-Office-Möglichkeit nicht ausreicht. Es muss ein Kulturwandel her. Je früher, desto besser, ansonsten verlieren diese Unternehmen den Kampf um die begehrten Talente und Fachkräfte.
Persönliche, innere Transformation
Eine neue Arbeitswelt braucht vor allem eine persönliche, innere Transformation.
Das wird im weiteren Verlauf die ganze Gesellschaft verändern und wenn wir einen Blick auf die aktuellen Herausforderungen werfen in einer komplexeren Welt, wird das immer dringender.
Wenn du dich immer mit anderen Menschen vergleichst, wirst du unglücklich. Weil es immer jemanden gibt, der in der einen oder anderen Sache besser ist als du.
Wenn du im Beruf und im Privatleben glücklich sein möchtest, dann geht es immer nur um dich.
Vergleiche dich immer nur mit dir selbst:
- Wer warst du vor einem Jahr?
- Wer warst du vor drei Jahren?
- Wer vor fünf Jahren und wer vor zehn Jahren?
Und dann wirst du merken, welchen Sprung du in deinem Leben gemacht hast. Und das wird dich dazu bringen, dir zu zeigen, wo dein persönliches Potential liegt.
Mach den ersten Schritt!
Deshalb: Packen wir es an.
Mach dich auf, zu deiner persönlichen Transformationsreise.
Lerne dich und das, was dich ausmacht, noch besser kennen.
Beobachte deinen eigenen Autopiloten des Gehirns bei der Arbeit, das ist der erste Schritt, bei der eigenen Veränderung in Richtung New Work.
Autogenes Training und auch Meditation sind nur einige Möglichkeiten dazu. Beobachte dabei mal, welche Gedanken dir währenddessen durch den Kopf gehen und bewerte sie nicht. Du wirst erstaunt sein.
Was nötig ist, ist Ausdauer, denn jahrzehntelang antrainierte Gewohnheiten verschwinden nicht innerhalb weniger Tage.
Beharrlichkeit macht den Meister:
Hast du schon mal einem Steinmetz zugeschaut?
Er hämmert vielleicht hundert Mal auf seinen Stein ein, ohne dass sich auch nur der geringste Spalt zeigt. Doch beim hundertundersten Schlag bricht der Stein genau an der richtigen Stelle entzwei.
Und wir beide wissen, dass es nicht dieser eine Schlag war, der das vollbracht hat, sondern alle Schläge zusammen.
Fazit zu New Work
Unsere Arbeitswelt wird immer komplexer und vernetzter. Das bringt neue Herausforderungen mit sich.
Schon Albert Einstein hat gesagt:
“Probleme kann man niemals mit derselben Denkweise lösen, durch die sie entstanden sind.”
Wenn du unglücklich in deinem Job bist, kann der New Work Ansatz ein gutes Konzept sein, das dich motiviert und wieder mehr Spaß in deinen Arbeitsalltag bringen kann.
Spätestens, wenn es im beruflichen Alltag schwierig wird, ist eine persönliche Vision und damit eine starke Ausrichtung gefragt.
Die alten Denkweisen, in denen wir tief verankert sind, stammen noch aus dem Industriezeitalter.
Inzwischen sind wir mit beiden Beinen im Wissenszeitalter angekommen und das fordert nicht nur neue Methoden und Organisationsformen, sondern vor allem ein neues Mindset.
Für Mitarbeiter werden Jobwechsel, kürzere Arbeitsverhältnisse und Zick-zack-Karrieren mit mehreren Stationen und Sprüngen zur Normalität werden und sind ein Ergebnis der Transformation im Arbeitsmarkt.
Für Unternehmen sind gute Mitarbeiter Gold wert.
Sie zu finden und zu binden, wird für sie zur wichtigsten Aufgabe und größten Herausforderung.
New Work ist damit auch eine Win-Win-Situation für Arbeitgeber und Arbeitnehmer, das bestätigt auch die Studie “Arbeitsplatz der Zukunft 2018”.
Und trotzdem . . .
. . . wenn du dich nicht selbst bewegst, wird dich die neue Arbeitswelt unzufriedener im Job machen und dich irgendwann abhängen.
Deshalb: Runter von der Couch und tue was für dich, damit du wieder glücklich in deinem Job sein bist.
Lerne Neues dazu – ganz im Sinne von James Clear:
“Wer Tag für Tag nur ein Prozent besser wird, erreicht auf lange Sicht sehr viel.”
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Fotos: Canva
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